UDO DROTT

Restaurierung

Referenzen

Dorfkirche Isterbies (Sachsen-Anhalt, Landkreis Jerichower Land)

Konservierung/Restaurierung von barocker Deckenmalerei, Rekonstruktion von barocker Girlandenmalerei, 2013-2014

Die Dorfkirche Isterbies (Bild 1) besitzt neben weiteren wertvollen Ausstattungsstücken eine flache Holzdecke mit einer Bemalung aus dem Jahr 1731. Die leimgebundene Malschicht dieser Deckengestaltung hat im Laufe ihrer Geschichte vielfältige Schäden erfahren. Durch Feuchtigkeit, die aus dem Dachraum eindringen konnte, waren zahlreiche Deckenbretter stark beschädigt. Durch die eingedrungene Feuchtigkeit hatten sich dunkle Wasserränder in der leimgebundenen Malschicht gebildet (Bild 2 u. 4). Die Gebäudehülle der Dorfkirche wurde schrittweise saniert. Im Zuge des letzten Sanierungsabschnitts musste die barocke Decke des Innenraums Ende 2012 ausgebaut werden. Bei dieser Gelegenheit wurde die Decke von einem Holzrestaurator fachgerecht konserviert, restauriert und anschließend wieder eingebaut (Bild 5).

Bild 1

Bild 2

Bild 3

Bild 4

Bild 5

Begleitend zur Restaurierung der Holzsubstanz der Decke wurde die Bemalung von 1731 konserviert und gesichert. Nachdem die restaurierte Holzdecke im Sommer 2013 wieder eingebaut war, konnten die dunklen Wasserränder durch Neutralkompressen deutlich reduziert werden. Nach der Kompressenbehandlung wurde die Malschicht erneut mit Celluloseether gefestigt. Abschließend wurde die Deckenmalerei mit Gouachefarben retuschiert. An den Stellen, an denen die Malerei durch neu eingebautes Holz unterbrochen war, wurde die Malschicht in Strichtechnik rekonstruiert (Bild 3 u. 6). Als Vorlage dazu dienten die Vorzustandsfotos vor dem Ausbau der Decke.

Baubegleitend wurden auftretende Befunde der Raumfarbigkeit untersucht und dokumentiert. Dabei traten auch Reste einer Girlandenmalerei zutage, die die barocke Deckenbemalung einst an den Wandoberflächen fortsetzte (Bild 7). Ein Rapport dieser Girlande sollte freigelegt und retuschiert werden. Anhand dieses Rapports wurde der Rest der Girlandenmalerei ergänzt (Bild 8). Hierzu wurde der Bereich unter der barocken Decke mehrmals dünn mit einer pigmentierten Kalktünche gestrichen. Auf diesen Untergrund wurde die Girlande mit Kaseinfarbe neu gemalt (Bild 9).

Der Rest der Wandoberflächen muss noch bei einem zukünftigen Bauabschnitt mit einer entsprechenden Kalktünche gestrichen werden.

Bild 6

Bild 7

Bild 8

Bild 9