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Dorfkirche Raben (Brandenburg, Landkreis Potsdam-Mittelmark):

Untersuchung auf historische Farbigkeit, Konservierung/Restaurierung der Fassung von Apsis, Chorraum, und Kirchenschiff, 2006-2013

Die Dorfkirche in Raben ist ein stattlicher Feldsteinbau aus der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts (Bild 1). Sie besitzt einen eingezogenen Chor, eine Apsis und einen Dachturm über der erhöhten Westwand des Kirchenschiffs. Der Innenraum präsentiert sich in einer Fassung mit Leimfarben aus dem Jahre 1907 (Bild 2). Insgesamt ist noch viel Substanz dieser Raumfassung vorhanden. Nach einer Standzeit von über 100 Jahren hat das Bindemittel an Klebekraft verloren, es kommt zum Absanden der Malschicht und zur Bildung von Malschichtschollen.

Nach einer Untersuchung auf historische Farbigkeit, die den vorhandenen Fassungsbestand im Innenraum dokumentierte, wurde die Raumfassung der Kirche in drei auf einander folgenden Abschnitten konserviert und restauriert. Zunächst konnten die am stärksten geschädigten Oberflächen, die Apsisfassung (Bild 3, 4) und die Deckenbemalung des Chores (Bild 5-8), konserviert und restauriert werden. Ein Jahr später wurde die gesamte Raumfassung des Chores restauriert. Die Raumfassung des Kirchenschiffs wurde 2013 konserviert und restauriert (Bild 11, 12). Im Rahmen der letztgenannten Maßnahme wurden auch die Altarfassung und die Bemalung der Emporenbrüstung des Kirchenschiffs bearbeitet.

Lose Putze und Kalktünchen wurden mit mineralischen Hinterfüllmörteln gesichert. Entfestigte Malschicht wurde mit Celluloseether gefestigt. Malschichtfehlstellen wurden mit Gouachefarbe retuschiert. Neue Putzkittungen wurden mit Leimfarben im Umgebungsfarbton gefasst. Darauf wurde die fehlende Malschicht, ebenfalls mit Gouachefarben, rekonstruiert.

Sämtliche Fensterlaibungen der Kirche sind mit neobarocken Ornamenten von 1907 bemalt (Bild 9). Diese Malerei ist in den meisten Fensterlaibungen noch gut erhalten. In den Laibungen der nördlichen Chorraumfenster sind größere Malschichtfehlstellen entstanden. Da alle Laibungsbemalungen symmetrisch konstruiert sind, konnten diese Fehlstellen zum Teil durch Rekonstruktionen geschlossen werden (Bild 10). Im Scheitel der Fensterlaibung war dies nicht möglich. Hier wurde das Ornament einer erhaltenen Bemalung aus einem anderen Fenster der Kirche kopiert. Diese Kopie ist keine Rekonstruktion des verlorenen Originals, da für das Original keine Vorlage oder historische Abbildung mehr existiert. Aus diesem Grunde wurde das vegetabile Ornament an dieser Stelle nur in Grautönen ausgeführt.


Restaurierung-Drott - Raben
Bild 6

Restaurierung-Drott - Raben
Bild 7

Restaurierung-Drott - Raben
Bild 8




Restaurierung-Drott - Raben
Bild 11


Restaurierung-Drott - Raben

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Restaurierung-Drott - Raben
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Restaurierung-Drott - Raben
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Restaurierung-Drott - Raben
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Restaurierung-Drott - Raben
Bild 4


Restaurierung-Drott - Raben
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Restaurierung-Drott - Raben
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Restaurierung-Drott - Raben
Bild 10