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Gebersdorf, Dorfstraße 32 (Brandenburg, Landkreis Teltow-Fläming)

Untersuchung auf historische Farbigkeit, 2014

Das zweistöckige Wohnhaus in Gebersdorf wurde 1799 als Fachwerkhaus errichtet (Bild 1). In der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts wurden die Außenwände des Erdgeschosses massiv erneuert. In Absprache mit der Denkmalpflege sollten die wichtigsten Innenräume auf ihre historische Farbigkeit untersucht und dokumentiert werden.

Es stellte sich heraus, dass das Gebäude im Erdgeschoss zahlreiche Renovierungen und Umgestaltungen erfahren hat und dort nur noch fragmentarische Befunde der frühen Nutzungsgeschichte überliefert sind. Das Obergeschoss wurde dagegen seit etwa 1960 nicht mehr bewohnt, eingreifende bauliche Veränderungen hat es seit der Bauzeit nicht mehr erfahren. Daher konnte in den beiden Wohnstuben des Obergeschosses (Bild 2) die Reihe der Raumgestaltungen bis zur Bauzeit des Hauses relativ lückenlos nachvollzogen werden (Bild 3). Die Befundlage in den beiden beheizbaren Wohnstuben im Obergeschoss war ausreichend, um die jeweilige bauzeitliche Raumfassung zeichnerisch zu rekonstruieren. Die älteste Raumfassung des nordöstlichen Wohnraums im Obergeschoss besaß eine mit schwarzer Farbe auf die Wandfläche schablonierte Girlandenmalerei (Bild 4). Dieser Fries zog sich unter der Decke entlang, er greift die klassizistische Formensprache auf (Bild 5). Damit ist diese Raumfassung ein deutliches Beispiel für die Adaption des Klassizismus in einer ländlichen Wohnstube in der Zeit um 1800.





Restaurierung-Drott - Gebersdorf
Bild 1

Restaurierung-Drott - Gebersdorf
Bild 2

Restaurierung-Drott - Gebersdorf
Bild 3

Restaurierung-Drott - Gebersdorf
Bild 4

Restaurierung-Drott - Gebersdorf
Bild 5